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 Stalins deutsche Raketenbauer

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BeitragThema: Stalins deutsche Raketenbauer   Stalins deutsche Raketenbauer EmptyMi Feb 10, 2016 9:56 am

Stalins deutsche Raketenbauer


[BbWolf-Dieter Roth 17.05.2005 [/b]

40 Jahre eiserner Vorhang: Die Anfänge

Heute ist der Kalte Krieg, das Spannungsverhältnis zwischen USA und UDSSR nach dem Ende des II. Weltkriegs, fast vergessen. Eine Arte-Dokumentarfilmreihe wirft einen Blick auf die noch nicht so alte Geschichte der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts


Der Krieg besteht nicht nur aus Schlachten oder Kampfhandlungen, sondern auch aus einer Zeitspanne, in der der Wille, sich zu bekriegen, ausreichend vorhanden ist. Was der englische Philosoph Thomas Hobbes im Jahr 1651 festhielt, gilt in besonderem Maße für die Zeitspanne des Kalten Krieges, der die Weltpoltik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestimmte.



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Boris Tschertok war einer der wichtigsten sowjetischen Headhunter, der bereits vor Ende des Krieges, im Rücken der kämpfenden Truppe, seinem Spezialauftrag in Deutschland nachging, möglichst viele hochrangige deutsche Raketen-Spezialisten zu rekrutieren. (Bild: Mitteldeutscher Rundfunk)



Ganze Generationen wuchsen zwischen 1945 und 1989 im Schatten einer drohenden globalen Schlacht auf, die jeden Moment ausbrechen und die Menschheit vernichten könnte. Eine Dokumentationsreihe zum Kalten Krieg beleuchtet verschiedene Aspekte der konstanten Konfrontation der Supermächte. In allen Beiträgen kommen jeweils beide Seiten zu Wort.

V2 im Westen gegen V2 im Osten
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Wissen über Hitlers letzte Geheimwaffen, die Drohnen und Raketen, von größter Bedeutung für die Siegermächte. England obwohl Hauptopfer von V1 und V2 und Frankreich hielten sich zurück, doch USA und UDSSR legten den Grundstein dafür, sich anschließend fast 50 Jahre als gleichwertige Gegner gegenüberzustehen mit Waffen, die die deutschen Exilanten auf beiden Seiten mit entwickelten.



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Das ehrgeizige Raketen-Genie Helmut Gröttrup (re. vorne) blickt skeptisch in die Kamera. Längst musste er einsehen, dass die Sowjets die deutschen Spezialisten nur "melken" wollten. So war kein Platz für eigene Zukunfts-Projekte, die deutschen "Workaholics" waren zum Nichtstun verdammt. (Bild: Mitteldeutscher Rundfunk)

Von den Amerikanern gekidnappt zu werden, wurde von den deutschen Wissenschaftlern als Glücksfall gesehen sie konnten dort weiter forschen und kamen aus den Trümmern Nachkriegsdeutschlands weg. Nach Russland verschleppt zu werden, galt dagegen als Alptraum. Deshalb waren die Wissenschaftler und die Raketen oft schon weg, als die Sowjets 1945 anrückten, wie in Nordhausen, wo die Amerikaner zuerst einmarschiert waren und die Russen nur noch zerstörte Raketenreste vorfanden.

Die sowjetischen Headhunter, die teilweise bereits vor Kriegsende in Deutschland aufgetaucht waren, entschlossen sich deshalb, zumindest die zweite Garde einzukaufen: Ingenieure und Wissenschaftler, die zwar nicht an den Raketen gearbeitet hatten, doch von Ausbildung und Kenntnissen dafür geeignet gewesen wären. Sie wurden mit teils besseren Offerten als jene der Amerikaner gelockt, freiwillig in die UDSSR zu kommen. Dies war allerdings auch ein Vorteil der sowjetischen Vorgehensweise die Familien blieben zusammen, die Wissenschaftler mussten nicht Frau und Kinder in Deutschlands Trümmern zurücklassen. Allerdings konnte die UDSSR auch Helmut Gröttrup einkaufen, ein Stellvertreter von Werner von Braun. Er soll das deutsche Team leiten.

Der Bedarf an neuartigen Düsenjets und Raketen ist nach dem verlorenen Krieg in den deutschen Trümmerlandschaften gleich Null, doch die wachsende Sowjetarmee braucht Nachschub. Und noch ein paar Wochen später wurden statt mühseliger Transporte von Menschen und Material die Rüstungsbetriebe in der Ostzone unter sowjetischer Regie wieder aufgebaut. Anfang 1946 entstehen in Bleicherode die ersten V2-Nachbauten. Ebenso wurden BMW- und Junkers-Mitarbeiter wieder in ihren alten Fabriken eingestellt. Und das, obwohl nach dem Potsdamer Abkommen jede Rüstungsproduktion auf deutschem Boden verboten war. Die Angst, nach Russland verschleppt zu werden, legt sich.

Mitte 1946 zeigen sich aber Anzeichen, dass die Russen die sensible Produktion doch nicht auf Dauer in Deutschland lassen würden. Am 22. Oktober des Jahres 1946 wurde ein Dekret Stalins vom 13. Mai 1946 umgesetzt. Über 3000 ahnungslose deutsche Techniker und Ingenieure und deren Angehörige wurden aus dem Bett geholt, das Haus umstellt und ein Dolmetscher übersetzte die kurze Ansprache des Dienst habenden Offiziers: "Auf Befehl der sowjetischen Militäradministration müssen Sie 5 Jahre in der Sowjetunion arbeiten. Sie können Ihre Frau und Kinder mitnehmen und so viele Sachen wie Sie wollen...".

Alle Raketenteile werden in Zügen nach Kapustin Jar geleitet, dem neuen russischen Raketentestgelände. Die Raketenwissenschaftler landen dagegen nach 14 Tagen Fahrt in einem abgelegenen Ort zwischen Moskau und Leningrad, die Triebwerkspezialisten in einem Ort hinter der Wolga. Die Triebwerksleute gingen bald wieder normal ins nun russische Büro, doch die Raketenleute durften nicht mehr arbeiten das war Stalin zu gefährlich. Ihr Gehalt war höher als für russische Minister. Erst ab 1952 konnten erste Deutsche zurückreisen.

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Deutsche Triebwerkspezialisten mit Frauen und Kindern vor ihrem Holzhaus in der Siedlung Upra, in unmittelbarer Nähe von Kuibitschew an der Wolga. Deutsche Kriegsgefangene hatten 1946, kurz vor Ankunft der gekidnappten Spezialisten, die Holzhäuser auf europäischen Standard gebracht. Sieben Jahre lang von 1946 bis 1953 waren sie das neue Zuhause für die Techniker und Ingeniere aus Deutschland. (Bild: Mitteldeutscher Rundfunk)



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